Der Verein Noteselhilfe hilft in Deutschland seit 15 Jahren mit Pflegestellen und der Neuvermittlung von Eseln und Mulis, wenn Esel oder Mulis aus schlechter Haltung beschlagnahmt werden oder von ihren Haltern abgegeben werden müssen. Die Seite bietet viele wichtige Informationen für Esel- und Mulihalter und solche, die es werden wollen.
(Alle unsere Esel sind über die Noteselhilfe zueinandergekommen.
Da wir auch Pflegestelle der Noteselhilfe sind, kommen auch weitere Esel dazu und verlassen uns wieder, wenn sie ein neues eselgerechtes Zuhause gefunden haben.)
Esel- und Mulihalter haben sich in der Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde in Deutschland e.V. (IGEM) zusammengeschlossen. Die Seite bietet viele Informationen, ihre Regionalgruppen führen regelmäßig Veranstaltungen durch.
In der Schweiz gibt es die Interessengemeinschaft der Eselfreunde, die Stiftung Esel in Not mit ihrem deutschen Eselhof Merlin und die Stiftung Eselhilfe mit ihrem Eselhof Aline.
In Österreich gibt es die Interessengemeinschaft Österreichischer Eselfreunde und den gemeinnützigen Verein Eselrettung Österreich.
Wer vom Eselvirus befallen werden möchte, hat dazu mit ihrer Reportage Esel Freunde fürs Leben eine gute Möglichkeit.
die französische Eselhilfe nennt sich abgekürzt ADADA, association nationale des amis des anes.
Und es geht auch mit dem guten alten Buch: Andy Merrifield schreibt in "die weisheit der esel" mit dem treffenden Untertitel: "Ruhe finden in einer chaotischen Welt" neben vielen schönen Beschreibungen der Eseleigenschaften, die alle vom Eselvirus Befallene begeistern werden, auch so etwas wie eine Bibliografie des Esels in der Weltliteratur. Lesenswert.
- Oder mit dem Blog eselbook.com. Erik Kormann schreibt sehr treffende Artikel über Esel und Mensch. Sein Buch "Der Esel steht" über seine Wanderung mit Narcisse auf dem Jakobsweg in Frankreich ist lesenswert und Einladungen zu einer Lesung vor Ort nimmt er gern wahr.
Eine Reportage von 3sat aus 2018 oder die sehenswerte Doku Dem Esel auf der Spur gehen dem ursprünglichen Vorkommen der Esel, ihrer Geschichte und Gegenwart nach.
"Weltweit gibt es ungefähr 59 Millionen Esel und Maultiere, die Mehrzahl davon in armen Ländern. Esel werden zum Arbeiten genutzt und oft sind sie der Rettungsanker der Familien bei den täglichen Aufgaben wie Wasser tragen, Holzsammeln, Bodenbearbeitung und dem Transport der Waren zum Markt" (Elisabeth Svendsens Eselbuch, Ulmer 2011, S. 12).
Elisabeth Svendsen hat in England die heute wohl größte und weltweit arbeitende Hilfsorganisation für Esel aufgebaut: the donkey sanctuary, die 2019 ihr 50-jähriges Bestehen feierte.
Eine Schätzung, ebenfalls aus 2011, geht von 112 Millionen Arbeitstieren weltweit aus, davon 43 Millionen Esel, 11 Millionen Maultiere und 58 Millionen Pferde. Äthiopien ist nach China das Land mit den meisten Arbeitseseln: 6,65 Millionen. So die Hilfsorganisation THE BROOKE, die 2013 in vier Länder (Äthiopien, Kenia, Indien, Pakistan) die Rolle der etwa 112 Millionen Arbeitstiere weltweit untersuchte und mit Erfolg 2016 die World Organisation for Animal Health (OIE) gründete, die Standards für das Tierwohl von arbeitenden Pferden, Eseln und Maultieren setzt.
Neben den schon genannten versuchen daher viele weitere Hilfsorganisationen, in engem Kontakt mit ihren Besitzern den Arbeitseseln ein würdiges und schmerzfreies Arbeitsleben zu ermöglichen.
Zum Beispiel: vsf-international.org, die Organisation der Veterinäre ohne Grenzen, in Deutschland als Tierärzte ohne Grenzen e.V.
Hilfe für Esel und Menschen gibt es auch in:
- Kenia und Tansania, dort versucht die Welttierschutzgesellschaft, den oft über ihre Grenzen geschundenen Arbeitseseln der einheimischen Bevölkerung zu helfen und sie mit Gehegen vor der Gier der "eijao"-Produzenten zu schützen.
- Eritrea mit dem bewegenden Bericht "Ein Esel für die Zukunft"
- auf Korfu von Corfu Donkey Rescue
- und seit 2018 auch in Rumänien
Mehrere Initiativen verhelfen durch das Geschenk eines Esels alleinstehenden Frauen und ihren Familien zu einem besseren Leben und bescheidenem Einkommen:
und auch mit der Caritas in Österreich können Sie einen Esel verschenken.
Diese Initiativen sind auf Ihre Spende angewiesen - geben Sie gern, wenn es Ihnen möglich ist!
Wir versuchen, die Liste ständig zu aktualisieren, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Dass Esel hierzulande nicht mehr hart und oft über ihre Kräfte arbeiten müssen, heißt nicht, dass die Ansprüche an ihre Haltung geringer sind. Witterung und Bodenbeschaffenheit machen den ehemaligen Wüstenbewohnern zu schaffen: gegen Regen brauchen sie einen Unterstand, da sie fast kein Hautfett haben, gegen Starkwind brauchen sie einen windgeschützten Unterstand, gegen feuchten Boden einen trockenen Platz für die Hufe.
Ihre artgerechte Ernährung sicherzustellen, kostet oft Mühe. In ihren ursprünglichen Lebensräumen - steinigen Halbwüsten - kommen sie mit kargsten, unfruchtbaren Verhältnissen zurecht und wandern 25 bis 30 km am Tag, um genug zu fressen zu finden.
Hier brauchen sie Heu (1-1,5 kg pro 100 kg Körpergewicht pro Tag, möglichst überständig und mit Samenständen) und Stroh, beides im Verhältnis 30 : 70, also deutlich mehr Stroh (als Lignin-Lieferant) als Heu. Und unbedingt Äste ungiftiger Bäume wie Birke, Haselnuss, Schlehe, Sanddorn, Obstbaumschnitt (ungespritzt).
Die Esel auf energiereichem Grünland unbeschäftigt stehen zu lassen und vielleicht noch mit Brot/Brötchen und Obst/Gemüse zu füttern, führt unweigerlich zu sehr schmerzhaften Wohlstandskrankeiten wie Hufrehe und Verfettung.
Esel sind gern beschäftigt und langweilen sich schnell, sind aber auch extrem duldsam im Erleiden von Schmerzen. Der Eselhalter muss seine Tiere schon genau kennen(lernen) und stets beobachten, um von ihrer Körpersprache auf ihr Befinden schließen zu können.
Die Sicherheit der Koppel und des Offenstalls genießen sie in ihrer Freizeit, wenn dort alles passt. Sie wollen aber auch gern ihren großen Kopf beschäftigen, was unter unseren Bedingungen heißt, ihre Intelligenz und ihr soziales Verhalten zu fordern und einzusetzen: Esel lernen schnell!
Die Empfehlungen zur Haltung von Eseln des Landes Niedersachsen geben Eselhalter/innen und die es werden wollen, wichtige Hinweise für eine artgerechte Eselhaltung.
Hier im Wendland sind die Esel nun zuhause und freuen sich auf die Begegnung mit Ihnen.
Als vergnüglichen Einstieg in eine Begegnung mit den freundlichen und intelligenten Tieren gönnen Sie sich hier gern den Zeichentrickfilm MARIZA mit Musik von Mikis Theodorakis.