Alle Esel der Eselkoppel Trebel sind durch die Noteselhilfe e.V. zueinander gekommen und haben ihre
Vergangenheit, aus der sie uns manchmal erzählen. Und ihre Gegenwart, die sie genießen!
Bruno und seine Mädchen freuen sich auf Sie:
BRUNO
Zwergeselwallach, 24 Jahre nach dem Equidenpass, aber wohl eher so um die 30.
Er hat immer Augen und Ohren auf, was sich auf dem Grundstück oder im Haus tut - da kommen schließlich Futter und Streicheleinheiten her.
LADY
Zwergeselstute, 16 Jahre, im Wendland groß geworden, wie man sieht. Erst mit Bruno allein zu uns gekommen, genießt sie nun in ihrer Stutengesellschaft Gretel und die Pflegestuten der Noteselhilfe Emma und Mona, die sich untereinander gut verstehen.
Zu Wallach Bruno, dem Beschützer "seines" Fohlens Lady gibt es dennoch ein besonderes Verhältnis, wenn sich die beiden gegenseitig die Kruppe kraulen, die sie selbst nicht putzen können.
GRETEL
Zwergeselstute, 20 Jahre, seit Oktober 2018 in der Gruppe. Sie genießt die Gesellschaft ihrer Mitesel und ist nach langwieriger Behandlung ihrer Hufrehe seit dem Frühjahr 2019 auch bei allen Wanderungen dabei.
Unterwegs immer noch begeistert, dass sie das alles fressen kann, ohne dass ihre Hufe wieder weh tun, muss mensch sie manchmal bremsen, wenn die Begeisterung darüber mit ihr durchgeht.
- und die Pflegeesel der Noteselhilfe, die hier Behandlung und Eselgesellschaft genießen:
EMMA
Zwergeselstute, 16 Jahre, seit zwei Jahren hier als Pflegeesel der Noteselhilfe. Ein schlaues, fröhliches, verschmustes junges Mädchen trotz ihrer teils traumatischen Vergangenheit und ihrer chronischen Bronchitis, die sie mit unserer Hilfe möglichst doch noch loswerden soll.
Die Gesellschaft der Stuten ist für Emma das Wichtigste, Lady schon lange ihre Freundin.
MONA
Zwergeselstute, 34 Jahre, war schon einmal 2020-21 als Pflegeesel der Noteselhilfe hier, wurde dann zu einer einsamen Stute ins Lausitzer Gebirge vermittelt, die ihre Eselgefährtin verloren hatte. Nun ist es Mona passiert, dass sie ihre Miteselin durch den Tod verlor. So hat sie sich auf die lange Reise zurück gemacht, kannte sich sofort wieder aus und ging in "ihre" Extrabox. Backenzähne hat sie nicht mehr, Schneidezähne sind noch da. So kann sie auf der Koppel mit den anderen Stuten grasen, aber als Grundfutter braucht sie statt Heu eingeweichte Heucobs, die sie doch möglichst ungestört vor den gierigen Mit-Mäulern verspeisen möchte.
Genießen Sie die Begegnung mit den freundlichen und klugen Tieren, die Ihnen gern ihre Zuwendung und ihr Vertrauen geben.
Wir bieten Einzelpersonen, Familien und Gruppen ganzjährig nach telefonischer Absprache und witterungsabhängig von der Kennenlernrunde über Streicheleinheiten, Bodenarbeit und Zirkuslektionen bis zur geführten Wanderung eine Begegnung mit Eseln an.
Die Höhe Ihrer Futterspende bestimmen Sie - ganz, wie es Ihnen gefallen hat.
Terminvereinbarungen jederzeit
Gerhard Has
Tel.: 0174 - 971 29 56
Über die Regenbogenbrücke weitergewandert zur ewigen Kräuterwiese sind aus der Gruppe die Noteselstuten Jessy und Cindy
"Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt"
(Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz).
Im Gedenken an Jessy
Was für ein Geschenk ist die Gesellschaft einer so fröhlichen, eigensinnigen alten Eseldame!
Sie wusste alles und kannte alles aus einem langen Eselleben und hat es mit ihrer freundlichen Seele und ihrem wachen Kopf uns und ihren Eselgefährten weitergegeben, uns jeden Tag Freude
bereitet und selbst noch sechs lange Jahre freundliche Esel- und Menschengesellschaft genossen.
Wohl viel vor dem Wagen gegangen und, als die Kräfte nachließen, auch wohl geschlagen worden (sie wich anfänglich jedem Besenstiel und jedem schlenkernden Strick aus), kam sie abgemagert,
schwach und mit Cushing-Erkrankung 2012 über die Noteselhilfe zu uns.
Nach dem Equidenpass Jessie und 31 Jahre, aber wohl eher um die 40, wurde sie zu Jessy - so hatte Bruno also drei y-Damen neben Lady und Cindy zu beschützen.
Ihre Backenzähne waren abgenutzt und konnten das Heu nicht mehr zermahlen, aber dafür gibt es ja eingeweichte Heucobs, die sie auch pünktlich einforderte. Mit Arthrose in allen Gelenken waren
lange Wanderungen nichts mehr für sie, aber kurze Spaziergänge zu ihren Lieblingsspeisen Löwenzahnblüten und Labkraut genoss sie. Mit ihrer Cushing-Erkrankung konnte sie dank einer
biologischen Behandlung lebenswert leben.
Sie war die Kräuterspezialistin, wusste, was ihr gut tat und hat es freundlich an ihre Mitesel, an Gäste bei Kräuterführungen und an uns weitergegeben. Ihr Ödem am Unterbauch (wahrscheinlich durch Herzschwäche) heilte sie bei den nächsten Spaziergängen: Sie fraß nur Spitzwegerich, Spitzwegerich, Spitzwegerich (manche sagen: ein Antibiotikum), das Ödem wurde kleiner und kleiner - und verschwand.
Sie mochte das Sonnenbad auf dem Wälzplatz der Esel, aber hatte sie erst einmal alle viere von sich gestreckt, kam sie durch Arthrose und verknöcherte Halswirbel allein nicht wieder hoch. Wie oft haben die Nachbarn uns geholfen, sie wieder auf die Beine zu stellen, DANKE!
Nur zweimal brauchte die alte Dame einen Arzt.
Beim erstenmal war es ihr Kniegelenk, das schmerzte. Der Tierarzt schaute uns wegen ihres Alters fragend an und korrigierte sich dann schnell: 'Aber die kann ja lesen und schreiben!'.
Beim zweitenmal schmerzte ein Hufgeschwür sie so, dass sie unterwegs vergaß, dass sie zur Tränke wollte. So lag sie schließlich dehydriert in ihrer Box. Hier schaute uns die Tierärztin fragend an, aber Jessy's Augen sagten: Hilf mir, ich will noch gar nicht gehen! So hielten wir fünf Flaschen Infusionslösung über sie, dann stand sie wieder auf den Beinen.
Am 11. April 2018 lag sie, alle viere von sich gestreckt, in der wärmende Aprilsonne auf ihrem Lieblingsplatz, dem Wälzplatz der Esel. Doch die Schmerzmittel gegen ihre Arthrose wirkten einfach nicht mehr und sie wollte trotz all unserer Bemühungen nicht wieder aufstehen. Wir waren bei ihr, sie schlief schon, als die Tierärztin kam und sie erlöste.
Erst nach ihrem Tod merkten wir, dass sie, die Große Alte Dame, die alles wusste und alles kannte, auch die Autorität in der Eselgruppe war: Da passte auf einmal nichts mehr, die Zurückgebliebenen waren ratlos und mussten sich erst einmal wieder als Gruppe finden...
Im Gedenken an Cindy
Cindy, die hübsche feine Dame, hatte offensichtlich in ihrer Jugend eine gute Erziehung genossen, sie war zurückhaltend, folgsam, brav.
Mit ihrem besonderen langen Haarkleid, der langen Mähne und den dicht bewachsenen Ohren war sie die erste Adresse der Kinder, wenn es um Kraulen und Striegeln ging.
Von Anfang an nahmen wir sie mit auf die Wanderung mit Gästen. Da fand sie ihren sicheren Platz zwischen ihren gescheckten Gefährten Lady und Bruno und genoss Wanderung und
Gäste.
Die Gesellschaft ihrer Mitesel hat ihr gut getan, sie raufte sich gern mit Bruno, Lady wurde ihre beste Freundin, den Anschluss an sie durfte sie nie verlieren.
Als sie zusammen mit Jessy zu uns kam, überwiegten erst einmal schlechte Erfahrungen, die sie gemacht haben musste: Niemand durfte ihren Kopf und ihre Ohren berühren, jeder unbekannte Besucher auf der Koppel löste Stressdurchfall aus und sie war viel zu dick durch unbegrenzten Weidegang und falsche Ernährung.
Drei Jahre in der Gesellschaft ihrer Eselgefährten dauerte es, bis sie ihre Seele ein wenig baumeln lassen konnte.
In den letzten Wochen bemerkten wir eine Veränderung in ihrem Verhalten. Wir wollten ihr helfen, wussten aber nichts über die vielen Jahre zwischen Fohlenalter mit guter Erziehung und der Abgabe an die Noteselhilfe und fragten deshalb bei einer Tierkommunikation an, ein Gespräch mit ihr zu führen.
Das Ergebnis bewegt uns noch heute: Diese hübsche, feine, wohlerzogene Eselstute war noch immer traumatisiert von menschlichen Misshandlungen in der Vergangenheit, so angenehm die Gegenwart auch für sie war.
Cindy zeigte am 16. August 2019 nachmittags die typischen Koliksymptome und bekam erst einmal das Mittel, das für solche Fälle immer in der Stallapotheke ist. Da keine Besserung eintrat, war der Tierarzt noch am selben Abend da, spritzte schmerzstillende und krampflösende Mittel. Den ganzen nächsten Tag war der Tierarzt bei ihr und versuchte, ihr aus der Kolik zu helfen. Sie hat geduldig alles über sich ergehen lassen, Esel und Menschen waren bei ihr.
Vergeblich, in der Nacht verstarb sie, viel zu früh mit 23 Jahren, wahrscheinlich an Tumor und Darmverschluss. Esel und Menschen haben Abschied von ihr genommen, Lady, ihre beste Freundin, ging ihren letzten Gang nach und ließ ihren Platz an der Futterraufe frei, nun oft besetzt von Gretel, die ihren angestammten Platz an der Futterraufe geräumt hat zugunsten von Emma, die dort ihr gegen ihre Bronchitis bedampftes Heu findet.
Eine Bildergalerie - nur für Jessy und Cindy
Mit Cindy's und Jessy's Seelen führen wir immer mal wieder ein Gespräch. Wo auch immer ihre Seelen sind - wir sind noch auf der vertrauten Koppel und denken an sie, denken an sie und hoffen, dass ihre Seelen durch uns Frieden finden konnten - so wie wir schon zu Lebzeiten Frieden in der Eselherde der aufgenommenen Notesel finden. Auch ich werde sterben, auch die Esel der Eselkoppel werden sterben - wir werden uns wiederfinden!