chronik 2019 - 2022

31. Dezember 2022

So hat die Menschheit das Jahr 2022 erlebt:

"Weltweit waren 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Naturbränden, Dürren, Armut und Hunger."

(Aus der Neujahrsbotschaft des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres)

 

Sollen wir da noch eine neue Chronik 2023 anfangen mit dem kleinen Glück der Eselgesellschaft??

27. Dezember 2022

Einige trübe Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit gefielen den Eseln gar nicht. Heute blies der Südwest die schlechte Laune weg. Pflegeesel Emma ist so weit genesen, dass sie sich an die Spiele ihrer Jugend in der Herde erinnert. Bruno geht zuerst darauf ein, dann lassen sich alle anstecken und toben munter mit ihr über die Koppel.

20. Dezember 2022

nach der ersten November-Kälte folgte klirrende Dezember-Kälte, dann Wärme und Regen auf tiefgefrorenem Sandboden. Aber alle haben dieses Wechselbad gut überstanden und schreien uns fröhlich an, dass Stroh und Heu jetzt wieder nötig sind, um ihre Körpertemperatur zu halten. Da ist das Servicepersonal natürlich auch öfter am Tag zur Stelle.

14. November 2022

Es ist kalt geworden, zu kalt für die Stechfliegen - eine große Erleichterung für die Esel, deren Schwänze nicht mehr unentwegt wedeln müssen (und für uns, die sich bemühten, sie mit ätherischem Öl von Eseln und Stall fernzuhalten).

9. Oktober 2022

Seitdem die Koppel nicht mehr viel her gibt, werden die regelmäßigen Gaben von Heu und Stroh wichtiger - da wird dann auch schon mal das Servicepersonal im Chor herangerufen, dass es Zeit für eine Fütterung ist.

Gretel und Pflegestute Emma teilen sich einen Platz an der Futterraufe mit diesjährigem Heu (mit vielen Samenständen, gut für Emmas Genesung), Lady und Bruno stehen auf ihrem angestammten Platz.

Aber immer öfter wird auch mal "Bäumchen wechsel dich" gespielt, ohne dass es Ärger gibt. Dann frisst Emma an Ladys Platz weiter, Lady schiebt Bruno weiter, der findet einen neue Platz, an dem es auch noch was zu fressen gibt.

Bei den Strohgaben gibt es eine feste "Stehordnung", da werden aber erst einmal nur die leckersten Teile herausgesucht, der Rest dient als Vorrat für die lange Nacht.

30. September 2022

Pflegestute Emma hat unsere Fürsorge um sie genutzt, ein schönes glänzendes Sommerfell entwickelt, das jetzt länger und länger wird bis zum wärmenden Winterpelz. Sie atmet schon viel leichter, fühlt sich wohl unter den Stuten und erinnert uns pünktlich an ihre Extra-Portionen mit Aufbaunahrung, in der wir ihre Medizin verstecken, denn aus der Hand nimmt sie uns das schlaue Mädchen nicht ab, dazu ist sie viel zu vorsichtig. Die verordneten Globuli gibt es also als "Nachtisch" in einer Apfelscheibe - dann geht es schnell wieder zu ihren Eselgefährten..

5. September 2022

Nun sind wir wieder bei Temperaturen, bei denen es sich durch die Nemitzer Heide wandern lässt. Die Esel nörgeln auf der Koppel, da wächst noch nichts - unterwegs gäbe es sicher mehr zu naschen für sie.

14.August 2022

32 Grad im Schatten - da können wir auf dem Sandboden der Nemitzer Heide noch einmal 20 Grad dazurechnen. Unzumutbar für Mensch und Tier. Warten wir auf angenehmere Temperaturen für die nächsten Wanderungen.

3. August 2022

und wieder wie im letzten Jahr werden Esel und Menschen von Scharen von Stechfliegen geplagt. Und wieder lachen sie über Insektizide, gegen die sie längst resistent sind und  genießen die Wärme der Sonnenstrahlen. Ätherische Öle helfen, sie zu vertreiben, sie verwirren ihre Sinne. Die eigenen Esel kennen das schon, wenn ich mit der Mischung in der Sprühflasche komme, immerhin haben sie dann Ruhe, besonders an den Beinen und in den Ohren. Aber Emma, neu in der Pflegestelle, flüchtet vor der Sprühflasche und lässt sich auch nicht gern einreiben - alles neu für sie und muss erst zur Gewohnheit werden.

Zwergeselstute Emma

9. Juli 2022

Zwergeselstute Emma, 14 Jahre, ist als Pflegeesel der Noteselhilfe eingezogen. Bei der nächsten Wanderung wollte sie erst einmal nicht dabei sein, aber als ihre Mitesel von der Koppel gingen, hat sie es sich schnell anders überlegt...

Bohrloch 1004

26. Mai bis 6. Juni 2022

Kulturelle Landpartie (KLP)

Die Esel führten ihre Gäste wieder über den desolaten Salzstock zum Platz der Republik Freies Wendland. Die BI feierte mit einer wunderbaren "kulturellen Widerstandspartie" den  erfolgreichen Kampf nach 49 Jahren  Widerstand gegen ein Endlager im Salzstock Gorleben. Nun wird verfüllt: Die Salzhalde verschwindet wieder im Salzstock. Es bleiben die "Kartoffelscheune" mit 113 Castor-Behältern mit hochradioaktivem Abfall und das "Fasslager" mit schwach- und mittelaktivem radioaktivem Abfall, die uns wohl bis zum St.-Nimmerleinstag ("Endlager") erhalten bleiben werden.

4. Mai 2022

"Erderschöpfungstag": Deutschland hat seine Ressourcen für dieses Jahr verbraucht und wirtschaftet ab sofort für den Rest des Jahres "auf Pump" - also auf Kosten der nächsten Generationen...

Wir nehmen uns die Esel zum Vorbild: Kräuter, Gräser und Büsche werden mal hier, mal da genommen - für die nächste Wanderung bleibt immer genug stehen.

2. Mai 2022

Das erste Paar Rauchschwalben ist angekommen und schimpft, wenn wir in den Stall kommen - ein vertrautes Geräusch, das wir den Winter über sehr vermisst haben.

5. April 2022

Gretel hat einen langen Kampf um ihren Vorderhuf gewonnen, auf dem sie lahmte und jetzt wieder beschwerdefrei läuft - und dabei ein ganz neues Verhältnis zu ihren Menschen gewonnen, die ihr geholfen haben. Nun genügen unser Blick und unsere Ansprache, ihre Ohren stellen sich auf - und wir verstehen uns!

1. März 2022

Perle, als Pflegeesel der Noteselhilfe vor einem Jahr zu uns gekommen, hat neue Besitzer gefunden und sollte heute morgen dorthin umziehen. Gefallen hat ihr das erst einmal gar nicht. Die Herde, in der sie sich wohlgefühlt hat, verlassen und diese scheußliche Rampe vom Transporter allein hochsteigen?!  Aber Gretel stieg mit ihr ein, da war es kein Problem mehr.

Lady merken wir an, dass sie das fröhliche alte Mädchen sehr vermisst - uns geht es ebenso.

20. Februar 2022

Alle Stürme haben die Esel und ihr Servicepersonal gut überstanden.

Neben dem windgeschützten Stall haben sie noch ihren Unterstand, gut geschützt gegen Südwest- und Westwinde, aber mit guter Aussicht auf die Koppel und den Hauseingang, aus dem das Servicepersonal kommt...   

25. Januar 2022

Trotz - oder gerade wegen - des anhaltenden "Mist"-Wetters, das die Esel nicht kennen und auf das sie auch gar nicht eingerichtet sind:

Die Verständigung mit ihnen klappt immer besser:

Bruno kommt ans Haus und bleibt stehen, ruft nicht, ich biete ihm eine Scheibe Rote Bete an - sein Maul bleibt zu. Oh je, was er mir da sagt, heißt Kolik. Er bekommt erstmal das Mittel, das immer in der Stallapotheke dafür bereit steht, der Tierarzt wird gerufen, gibt ihm eine Spritze - zwei Stunden später grölt er mich mit den anderen fröhlich an. Wir haben uns verstanden, auch ohne Worte.

11. Januar 2022

Auch im Neuen Jahr bisher kein passendes Wetter für die Wüstentiere. Die Koppel feucht, die Hufe sehen entsprechend aus. Besonders bei Gretel und Pflegeesel Perle, die jahrelang mit unpassendem Futter ernährt wurden, müssen wir den Stoffwechsel in Ordnung bringen, damit ihre Hufe den Witterungsbedingungen standhalten.

8. Dezember 2021

Weiter trübes und nasskaltes Wetter, zwischendurch mal Schnee oder Regen. Die Esel genießen ihren geschützten Stall und die Infrarotlampe in der Extrabox - wenn Lady nicht gerade mit der Boxentür gespielt hat und allen den Eingang versperrt. Aber dem haben wir nun den sprichwörtlichen "Riegel vorgeschoben" - die Tür bleibt auf, auch wenn Lady damit gern "Tür auf - Tür zu" spielen möchte. So können sich alle die fehlende Wärme auf den Pelz scheinen lassen.

13. November 2021

Trübes, feuchtes Novemberwetter - gar nichts für die ehemaligen Bewohner der steinigen Halbwüsten Afrikas und Asiens. Immerhin hat sich dadurch die Zahl der Stechfliegen deutlich reduziert: sie brauchen die Sonne, um aktiv zu werden. Und selbst wenn die Esel mal ein Sonnenbad nehmen können, haben die Stechfliegen es deutlich schwerer, sich durch das beginnende Winterfell zur Haut durchzuwuseln. Das sieht dann eher wie ein gemeinsames Sonnenbad von Esel und Stechfliege aus...

18. Oktober 2021

Schon den ganzen Sommer ertragen die Esel eine Invasion von Fliegen, die wir bisher nicht auf der Koppel hatten, und die völlig unbeeindruckt von dem bisher wirksamen Insektizid sind: "Stechfliegen" oder auch "Wadenstecher".

(Bild: Wikipedia)

Gegen Insektizide sind die Stechfliegen längst resistent durch Dauerbeschuss, weil sie die Kühe unruhig machten und die Milchleistung dadurch sank. Die Resistenz geben sie an ihre nächste Generation weiter, die je nach Temperatur in 10 bis 30 Tagen da ist, aus Eiern, die sie in tierischen Dung legen. Sie lieben die Wärme und sind auch wieder da, wenn die Sonne sie im Winter erwärmen kann.

Was für ein Widerspruch zwischen Mensch und Natur: Gleichzeitig sind die Dungkäfer auf der Koppel am Werk, zerlegen die Eseläppel, verbringen sie in gegrabene Gänge und legen dort die Eier für die nächste Generation ab - praktisch eine natürliche Düngung der Koppel.

Wenn das nun noch klappt, dass die Dungkäfer dabei die Eier der Stechfliege unschädlich machen, dann hätte die Natur gegen den Menschen gewonnen, das wäre doch schön - ein Sieg für die richtige Seite, zu der wir Menschen - eigentlich - ja auch gehören!

Bis es soweit ist, helfen wir den Eseln: Wir reiben ihre Beine mit ätherischen Ölen ein, versprühen eine Mischung daraus am Stalleingang und im Stall - das einzig noch wirksamen Mittel: Ätherische Öle verwirren die Sinneswahrnehmungen der Stechfliegen.

16. September 2021

Seitdem richtige Hobelspäne als Einstreu immer unerreichbarer wurden, die gekauften viel zu fein und zu trocken sind, haben wir endlich eine gute Alternative gefunden: Miscanthus oder auch Chinagras. Riecht gut, saugt gut auf, läßt sich leicht abäppeln, zersetzt sich ebensogut auf dem Misthaufen. Die langen Späne im Offenstall werden jede Nacht von den Eseln, die sich gern draußen ablegen, neu zum Bett geformt, die kurzen gibt es im Stall als dickes Polster gegen den kalten Betonboden.

10. September 2021

Es ist wieder still im Stall, die Rauchschwalben haben sich an ihren Sammelstellen zum Weiterflug gen Süden versammelt. Nur die erfolgreich großgezogene zweite Brut verbrachte noch zwei weitere Nächte in "ihrem" Stall und begrüßte uns morgens. Wir wünschen uns mit allen ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

20. August 2021

Zwei Rauchschwalbenpaare füttern ihre zweite Brut - wunderbar und gar nicht selbstverständlich, dass das Nahrungsangebot dafür noch ausreicht. Die Eltern fliegen beinahe im Sekundentakt die Nester zum Füttern an.

8. August 2021

Diese beringte Taube hat den Eselstall nun schon zum zweiten Mal besucht. Sie ist fit und sieht gut aus, offenbar gefällt es ihr, am Eselstall mal eine Pause einzulegen, bis sie wieder ihren heimatlichen Schlag ansteuert.

3. August 2021

Etwas holprig haben die Wanderungen über den Salzstock zum Bohrloch 1004 anläßlich der KLP begonnen, Stute Gretel lahmte am Montag, der Tierarzt war da und hat ihr geholfen, heute lief sie klar und war natürlich mit ihren Miteseln und den Gästen mit unterwegs.

31. Juli 2021

Albert aus dem Dorf, der uns mit Heu und Stroh versorgt und mit seinen Kaltblütern die Kutschfahrten durch die Nemitzer Heide unternimmt, hat Gerstenstroh - das beste Stroh für Esel - vom Nachbarbauern bekommen. Die Esel sind begeistert!

13. Juli 2021

Der 3. Juni ist auch schon wieder lange her. Alle Brutpaare haben ihre Jungen groß bekommen, die zwei jungen Hausrotschwänze suchen noch gern das Terrassenvordach nach Freßbarem ab, das Dohlenpärchen füttert sein Junges auf der Koppel,  Menschen und Eseln bekommt die schwüle Hitze mit Gewittern und Starkregen gar nicht - aber das ist ja nichts gegen den dramatischen Verlust von Leben und Eigentum, den andere Gegenden auszuhalten haben. Wer Menschen und/oder Eseln helfen kann, die ihre Heimat verloren haben, oder Esel von A nach B transportieren kann, schreibe bitte an info@noteselhilfe.org.

Und wann steuern wir um und helfen der Welt (und damit uns!), sich zu retten?

3. Juni 2021

Wir sind nun nicht mehr allein, wenn wir unsere Esel versorgen, den Stall säubern und ihnen Heu und Stroh geben. Viel geflügelte Begleitung umgibt uns: Drei Rauchschwalbenpaare im Stall schimpfen, dass wir sie stören. Vor dem Stall passt das Pärchen Hausrotschwänze auf uns auf und lenkt uns von ihrem Nest ab - wo ist es wohl? Die Bachstelze trippelt über die Koppel und holt sich die Insekten, die sie für sich und ihre Brut braucht.

Dauergäste sind die Hausspatzen, sie halten einen Nistkasten am Haus und ein Nest unter den Dachziegeln Sommer wie Winter besetzt. Nur zu hören sind alle übrigen Spatzen im großen und verzweigten Ilex im Vorgarten außerhalb der Eselkoppel und dort gut geschützt vor den Raubvögeln.

Ein Krähenpaar füttert sein Junges auf der Koppel, regelmäßig kommt auch ein Elsternpaar - beruhigend, dass für alle noch genug Nahrung da ist.

5. Mai 2021

Der "Erderschöpfungstag" für Deutschland fällt dieses Jahr auf den 5. Mai. Wir haben also die Resourcen für das Jahr 2021 verbraucht und leben ab heute "auf Pump": Auf Kosten der nächsten Jahre, auf Kosten der uns folgenden Generationen...

3. Mai 2021

Beinahe die schönste Zeit des Jahres. Löwenzahn, Hirtentäschel und andere von den Eseln gern verspeiste Köstlichkeiten des Frühjahrs wollen die Esel auf den geliebten Wanderungen links und rechts des Weges mitnehmen.

28. April 2021

Die erste Rauchschwalbe begrüßte uns im Stall mit ihrem Zwitschern, einen Tag später war die zweite Schwalbe da, ein weiteres Pärchen ist angekommen, nun schimpfen sie wieder, wenn wir in den Stall kommen - das haben wir den Winter über sehr vermißt.

Bild: Wikipedia

30. März 2021

Heute war ein sonniger, windstiller Tag, nachmittags gab es zur Abwechslung Heu und Stroh gemischt aus dem Gartensack, verteilt auf der Koppel. Bisher war Lady immer am schnellsten hinter dem Gartensack her, aber heute war Perle, der Pflegeesel noch schneller - sie kann richtig flott "zuhuf" sein.

4. März 2021

Perle, 27-jährige Eselstute, ist als neuer Pflegeesel in die Pflegestelle der Noteselhilfe eingezogen, freut sich über die Gesellschaft von Bruno, Gretel und Lady, schmust mit dem Servicepersonal, wälzt sich gern im Sand und hopst dann vergnügt wie ein junges Fohlen über die Koppel. Traurig anzusehen, unter wieviel Fettablagerungen die hübsche Stute leidet, aber das Wellness-Programm hat schon begonnen und wird lange dauern, bis sie einen unbeschwerten Lebensabend genießen kann.

01. März 2021

Das Wetter trüb bis neblig, wegen der Corona-Beschränkungen keine Gäste und keine Wanderungen. Mona und ihre Persönlichkeit fehlt den Eseln, sie langweilen sich sichtlich.

Das Servicepersonal versucht sie aufzuheitern, so gut es geht: Nachmittags Heu und Stroh gemischt über die Koppel verteilt - dann haben alle etwas zu tun: Erst das Heu herauspulen, dann alle Plätze auf der Koppel abgehen, ob da noch Heu ist, dann das Stroh knuspern, nochmal alle Plätze abgehen, wo das Servicepersonal gestreut hat, ob da noch etwas zu holen ist - das dauert, und die Esel sind beschäftigt.

16. Februar 2021

- und schon ist es wieder vorbei mit den frostigen Temperaturen. Der Schnee schmilzt, Lady kann wieder ohne wärmende Decke über die Koppel laufen - aber es dauert doch noch etwas, bis das alles abgetaut ist.

9. Februar 2021

Puhh - das Wendland erwischt es auch: Der Schnee bläst mit Nordost in den Stall und bleibt auch liegen. Tiefe Nachttemperaturen und frostige Tagestemperaturen. Die Esel kommen gar nicht aus dem Stall - dort haben sie Schutz vor dem Wind und mildere Temperaturen. Lady, die jüngste, zittert aber heute morgen, bekommt ihre wärmende Decke, die Infrarotlampe für alle brennt 24 h durch und die Heurationen werden dem Energiebedarf der Esel angepasst.

2. Februar 2021

Gruß an Mona - Esel und Menschen vermissen ihr freundliches und fröhliches Wesen, das sie hier in der Eselgesellschaft wieder entdecken und ausleben konnte.

Die zurückgebliebenen Esel in Trebel haben immerhin jetzt auch Schnee unter ihren Hufen - solange er sich im Wendland hält.

16. Januar 2021

Mona ist, von der Noteselhilfe an neue geprüfte Halter vermittelt, aus ihrer Pflegestelle ausgezogen und nach einer langen Reise quer durch die Republik wohlbehalten in ihrem neuen Zuhause angekommen. Der Kontrast konnte nicht größer sein: vom angedeuteten Schnee, der nicht mal einen halben Tag hielt, in eine richtige (und richtig kalte) Winterlandschaft. Aber Mona ließ sich eindecken und eroberte sofort Koppel und Stall.

Sie hat sich hier in der Pflegestelle zu einer richtigen Persönlichkeit entwickelt, die neuen Halter sind begeistert über den "wirklich tollen Esel".

Nun leistet sie einer etwa gleichaltrigen Eselstute Gesellschaft, die nach dem Tod ihrer Gefährtin dort allein stand, ebenfalls mit Heucobs versorgt wird und teilt sich das Heunetz mit ihr für das Heu zwischendurch.

(Danke für das Foto!).

30. Dezember 2020

Mona, Pflegeesel der Noteselhilfe, fühlt sich endlich aufgehoben in der Gesellschaft ihrer Mitesel. Gute sieben Monate dauerte es, bis sie schmerzfrei, wieder beweglich war und die Eselsprache wieder beherrschte. Sie lacht uns fröhlich an und ihre Eselgefährten gehen freundlich darauf ein.

7. Oktober 2020

Da sind zum ersten Mal ganze Heerscharen von winzigen, nur 5mm großen, aber ganz fleißigen Bio-Mitarbeitern auf die Koppel geflogen: Dungkäfer.

Es hat ein bisschen gedauert, bis wir verstanden haben, was da passiert - und sind begeistert!

Die festen Hinterlassenschaften der Esel (die gern an die Stelle ihre eigene Marke setzen, auf die vorher andere Esel geäppelt haben), werden von Scharen des winzigen Käfers zerlegt, in die fleißig gegrabenen flachen unterirdischen Höhlen gebracht, wo sie seinen Eiern nach dem Schlupf als Nahrung zur Verfügung steht.

Also ein ganz uneigennützig und biologisch arbeitender Bodenverbesserer!

An einer ihrer Äppelstellen auf der Koppel respektieren wir ihre Arbeit und schauen ihrem Werk zu, damit die nächste Generation uns wieder als Bodenverbesserer besuchen kann. (Bild: Wikipedia)

4. Oktober 2020

Die BI feiert mit dem wendländischen Widerstand, dass Gorleben als Endlagerstandort für hochradioaktiven Atommüll wegen der begründeten geologischen Mängel nach 43 Jahren endlich aus dem Suchprozess eines Standorts für hochradioaktiven Abfall herausfällt.

Gern wären wir mit Lady, im Wendland großgeworden, wie man sieht, mit den Gästen dieses Tages zur Umrundung des "Erkundungsbergwerks", dem "Schwarzbau", nach Gorleben aufgebrochen.

 

Aber für Mona, aus einem kleinen Gehege im Wald kommend, wäre der Trubel von Fußgängern, Fahrradfahrern, Motorrädern, Autos und Treckern, der sich da von Gedelitz zum Belugadreieck und dann um das Bergwerk bewegte, eine Überforderung gewesen, wir hätten ihr gerade gewachsenes Vertrauen in uns wieder verspielt. So wanderten wir mit den Gästen durch die Nemitzer Heide, die inzwischen vertrautes Gelände für sie ist.

29. September 2020

Bisher waren wir noch ganz zufrieden mit der Umgebung der Eselkoppel: Eine ökologische Ausgleichsfläche, ein Bio-Acker, Kräuter und Magerrasen auf Sandboden und jede Menge Besenheide.

Ein großer Irrtum! "Wir haben nachgemessen", sagen das Umweltinstitut München e.V. und das "Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft". Wenn von ihnen selbst auf dem Brocken noch 12 Ackergifte nachgewiesen werden, dürfen wir uns über Schadstoffe in der Umgebung der Eselkoppel und in unserer Atemluft keine Illusionen mehr machen...

Mehr unter https://www.ackergifte-nein-danke.de

17. September 2020

ein richtiger Genießer - der "Admiral" genannte Schmetterling. Er begleitet uns den ganzen Sommer auf der Koppel, ist immer da, wo Blüten locken und sonnt sich gern wie hier in den letzten Abendsonnenstrahlen.

12. September 2020

Gretel jagt uns am Morgen einen ordentlichen Schreck ein: Sie steht in der typischen "Sägebockstellung" und rührt sich nicht vom Fleck - hat sie einen neuen Hufreheschub??

Symptome können wir nicht feststellen, Kronrand kalt. Die anderen bekommen ihr morgendliches Heu, Gretel kommt dazu. Anschließend den Stall sauber gemacht und Stroh für alle gestreut - Gretel trippelt schon vor dem Stall, es geht ihr, wie immer, nicht schnell genug.

Große Erleichterung beim Servicepersonal: Ihr morgendlicher Einstand war wohl eine Schmerzerinnerung. Um diese Zeit vor zwei Jahren fand ein Mitglied der Noteselhilfe sie in ihrem "Streichelzoo" in derselben Haltung, mit akutem Reheschub und viel zu langen Vorderhufen. Die Betreiber willigten ein, Gretel und ihren Hengst Hänsel(!) an die Noteselhilfe abzugeben. Wir fuhren beide in die nächstgelegene Klinik, Hänsel wurde gelegt und erholte sich bis zur Vermittlung in einer Pflegestelle, Gretel holten wir zur Pflegestelle in Trebel, wo sie noch ein gutes halbes Jahr mit Unterstützung von Tierarzt, Heilpraktikerin, Physiotherapeutin, Servicepersonal und ihren Eselgefährten zu kämpfen hatte, bis ihre Gesundheit wieder hergestellt war.

Ihre Geschichte läßt die Notesel nicht los - und manchmal, wie Gretel heute, erzählen sie uns davon.

7. September 2020

Vier Junge haben die Rauchschwalben-Eltern in einer zweiten Brut großgezogen. Nun sind die Jungen flügge, finden es aber offenbar gemütlich, weiterhin die Nacht im Stall in ihrem Nest zu verbringen. Da beschimpfen sie uns und Kater Fiete, wenn wir abends in den Stall kommen - und lassen sich dann in ihrem Nest für die Nachtruhe nieder.

23. August 2020

Die Besenheide der Nemitzer Heide blüht.

Nach dem - gelegten - Waldbrand 1975 hatten die im Boden schlummernden Samen der Besenheide wieder Licht, der Humus war verbrannt, so wuchs die Heide neu auf der Waldbrandfläche.

Bild: Wikipedia

Die Imker haben ihre Bienenkästen für den Heidehonig aufgestellt, die Esel machen auf den Wanderungen den Bienen Konkurrenz und naschen ebenso gern an den Blütenständen und die Wanderer genießen die spezielle Farbe der Landschaft während der Heideblüte.

1. August 2020

Mona, als Pflegeesel der Noteselhilfe in der Gruppe, genießt die Wanderung mit Gästen, die sie in die umgebende weite Welt führen. Anfangs unsicher bei den ihr unbekannten Straßengeräuschen der anliegenden Bundesstraße, sind die nun schon Gewohnheit und nicht mehr gefährlich. 

Wir geben ihr die Zeit, anzukommen und alles Neue zu entdecken und zu verarbeiten.

18. Juli 2020

- auf einmal waren sie da: die Bläulinge, die uns den Sommer über bei allen Wanderungen durch die Nemitzer Heide begleiten und uns auch auf der benachbarten Eselkoppel besuchen.

Bild: NABU Niedersachsen

Eine Schmetterlingsfamilie mit x-Unterarten, wir finden bei den Beschreibungen immerhin Hinweise auf die Besenheide, die wir durchwandern, und (in ihrem Larvenstadium) auf Ameisen, die wir als kleine und große rote Waldameise unterwegs um ihre Nester geschäftig umherlaufen sehen.

23. Juni 2020

Leider sind die Rauchschwalben gar nicht so erfolgreich mit ihrer Brut in diesem Jahr. Ein Nest fiel mitsamt der Jungen von der Stallwand, wir haben sie umgesetzt in Nester, in denen noch gefüttert wurde, fanden aber trotzdem schon vier noch nicht flügge Rauchschwalben tot am Boden des Stalls.

Aber die Überlebenden sind alle flügge, nehmen die große Esche als Rastplatz, wenn die Flugübungen sie überfordern, und ein Paar wagt eine zweite Brut im Eselstall.

29. Mai 2020

Die Wanderung über den Salzstock zum Bohrloch 1004 - dem Platz der Republik Freies Wendland - tägliches Angebot während der vergangenen "Kulturellen Landpartien" - sind die Esel mit Gästen anläßlich des 40. Jahrestages der Platzbesetzung und -räumung nun wenigstens einmal nachgegangen. Für Mona war es ein neuer Weg, zwischendurch blieb sie deswegen auch mal aufmerksam stehen, Esel sind da sehr vorsichtig.

21. Mai 2010

Mona, Zwergeselstute, 30 Jahre alt, gerade einen Tag zuvor in die Pflegestelle eingezogen, bestand gleich am nächsten Tag darauf, mit den drei anderen Eseln und Gästen durch die Nemitzer Heide zu wandern. Drei Stunden in einem flotten Schritt, immer vorweg - das hat sie genossen und ist seitdem bei allen Wanderungen selbstverständlich mit dabei!

Hier klappt auch schon die Verständigung an der Tränke mit Lady, der jüngsten Stute.

3. Mai 2020

Deutschland hat es tatsächlich geschafft, den "Erderschöpfungstag" noch einmal vom 9. auf den 3. Mai vorzuverlegen. Dieses Land braucht also deutlich mehr als drei weitere Erden in diesem Jahr, gemessen an seinem Resourcenverbrauch.

So lassen wir es uns gut gehen auf Kosten der jetzigen Generation in den armen Ländern und auf Kosten unserer Kinder morgen und übermorgen. Eine dramatische Situation, die aber niemanden wirklich zu interessieren scheint...

 Da ist es nützlich, sich noch einmal den Film über Greta Thunberg anzuschauen...

24. April 2020

Nun ist wieder eine Katze bei uns eingezogen, Kater Fiete, ein knappes Jahr alt und ein ganz lieber Kerl. Nachdem er im Haus heimisch geworden war und feststellte, wie gemütlich es sich auf und in den Betten schläft und nachdem er kastriert und gechipt wurde, darf er nun auch aus "seiner" Katzenklappe und die Welt der Koppel und der umliegenden Felder entdecken, kennt sich aber auch im Offenstall der Esel aus und "hilft" dem Servicepersonal bei der Arbeit.

12. April 2020

Bruno lahmt links vorn und legt sich deshalb gern ab. Das nutzt eine Rabenkrähe und holt sich die feinste Auspolsterung für ihr Nest aus Brunos Winterfell.

Inzwischen war der Tierarzt da und hat das Hufgeschwür aufgemacht, nun ist der Druck raus und Bruno läuft - mit Verband - wieder klar. Leider fallen deshalb Wanderungen bis Donnerstag aus, denn seine Mädchen gehen nicht ohne ihn von der Koppel.

8. April 2020

Das erste Rauchschwalbenmännchen kam gestern im Eselstall an, heute ist seine Frau dazugekommen. Über Tag gab es Probleme mit einem zweiten Männchen, aber abends waren beide wieder zu zweit in "ihrem" Nest. Schön, wieder mit Schwalbengezwitscher im Stall empfangen zu werden.

Bewegung an der frischen Luft  Eselwanderung mit Abstand

5. April 2020

Zweimal sind die Esel an diesem Wochenende mit Familien unterwegs gewesen, das hat nicht nur den Familien gefallen, auch die Esel haben sich über Besuch und Wanderung gefreut - unterwegs gab es doch hier und da Pflanzen zu naschen, die in ihrer täglichen Nahrung - dem vorjährigen Heu - ihre Wirkung eingebüßt haben.

Probleme gab es keine - in beiden Fällen waren wir die einzigen Besucher der Nemitzer Heide.

17. März 2020

Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten waren die Esel die vergangenen drei Jahre jeden Tag gut beschäftigt: Für und mit der BI wanderten sie mit den Gästen der Kulturellen Landpartie (KLP) von ihrer Koppel in Trebel über den Salzstock Gorleben-Rambow zum Platz der "Republik Freies Wendland" und wieder zurück.

 Nun ist die "KLP" 2020 abgesagt. Die Esel sind im Hier und Jetzt, aber das Servicepersonal ist sehr traurig, dass diese wunderbare Begegnung mit den Gästen der KLP und der Mischung aus ernsten Atomkraft- und freundlichen Esel-Gesprächen dieses Jahr nicht stattfinden wird.

7. März 2020

Nach vielen Tagen mit Starkregen und/oder Sturm die erste Wanderung mit Gästen durch die Nemitzer Heide. Die Menschen genießen einen regenfreien sonnigen Tag, die Esel den Ausflug in die Besenheide - beliebtes Ganzjahresfutter, und  frisches Gras sprießt auch schon hier und da und wird mitgenommen...

5. März 2020

Nach dem Sonnenstand richten sich die Esel in ihrer täglichen Routine offensichtlich nicht - sie haben also eine innere Uhr, die ziemlich präzise tickt, wenn es gilt, das Servicepersonal an fällige Mahlzeiten zu erinnern. Morgens wird noch geduldig gewartet, bis das Servicepersonal - Rentner, Nachteule - aus den Federn kommt, 12.00 Uhr wird schon lautstark nach der Portion Heu und Stroh gefragt. 17.00 Uhr wird an die "Leckerlis" erinnert - irgendwann einmal eingeführt, um Medikamente versteckt an den Esel zu bringen. Zur Zeit sind alle gesund, dann gibt es eine Handvoll Luzerne mit Grünhafer, manchmal mit Rote Bete -Scheiben. Aber jeder grölt uns ungeduldig an und will um diese Zeit seine Nase in 'seinen' Eimer stecken und anschließend noch kontrollieren, ob in den anderen Eimern auch noch etwas zu holen ist...

2. Februar 2020

Bei 12 Grad und Dauerregen sind die Esel ziemlich ungehalten - dafür haben sie sich ihren ordentlichen Winterpelz nicht zugelegt! Zu Wanderungen haben die Menschen bei dem Wetter auch keine Lust. Aber die Straßenmeistereien schneiden fleißig überall die Chausseebäume frei, da gibt es reichlich auch vom absoluten Renner auf der Speisekarte der Esel: Hängebirke!

Irgendwie müssen wir die Esel ja bei dieser merkwürdigen Zeit, die mal Winter hieß, bei Laune halten.

1. Januar 2020

Allen Eselfreunden ein Gutes Neues Jahr!

Die Esel überstehen den unerklärlichen, aus verschiedenen Richtungen kommenden unterschiedlichen Lärm um Mitternacht ganz gut mit vielen beruhigenden Worten, Streicheleinheiten und einer extra Portion Stroh in ihrem hell erleuchteten Stall, in den die Lichtblitze von außen nicht dringen.

Nach einer halben Stunde hatten alle im Dorf ihr Geld verknallt, es war wieder ruhig und die Esel konnten ihre Nachtschicht beginnen: Äste suchen, sortieren, beknabbern, verschleppen ...

Als ehemalige Notesel mit unbekanntem Geburtsdatum wurden alle in dieser Nacht auch ein Jahr älter: der Einfachheit halber wird dann als Geburtsdatum im vorgeschriebenen Equidenpass der 1. Januar eingetragen.

Gretel

11.Dezember 2019

November und Dezember ohne Frost, eher grau und regnerisch. Gretel läßt sich richtig naß regnen, sie hatte wohl gar keinen Unterstand auf der Koppel ihres "Streichelzoos". Lady, die eigentlich bei den ersten drei Tropfen, huch, gleich im Unterstand verschwindet und auch Bruno machen es ihr nach und kommen auch mal wie die nassen Katzen an. Das Servicepersonal hat schon den gefürchteten Hautpilz im Hinterkopf und schaltet lieber einmal mehr die Infrarotlampe in der gemütlichen Extrabox ein. Aber bisher sind alle gesund und lernen viel voneinander.

15. November 2019

Ein spannender Abend auf Phönix über Pflanzen, der uns natürlich interessierte.

Schließlich sind Esel reine Vegetarier und direkt vor sich sehen können sie nicht, was sie sich da aussuchen. Ja, da sind die langen Haare um ihr Maul (wenn man sie ihnen abschneidet, sind sie orientierungslos), die superfeine Nase und die sehr bewegliche Ober- und Unterlippe. Also fühlen und riechen sie schon eher, was genießbar ist. Da jede Pflanze ihren eigenen unverwechselbaren Geruch hat, spielt ihre empfindliche Nase dabei die Hauptrolle.

15. Oktober 2019

In der Aufmerksamkeit liegt die Kraft.

Merken die Esel, dass die Aufmerksamkeit der Gäste mehr ihrem Smartphone oder den Gesprächen untereinander gilt, benehmen sie sich wie "verzogene Kinder" - sie ziehen ihren Menschen am Führstrick dahin, wohin sie gerade wollen.

Da hilft nur: Mit der Aufmerksamkeit beim Esel zu bleiben, auf seine Gangart herunterzukommen und mit ihm die Natur der Nemitzer Heide zu genießen.

17. September 2019

Kein Geschrei der Schwalben mehr, wenn wir morgens in den Stall kommen, wir sehen auch keine Schwalben mehr in der Luft - sie sind wohl schon auf dem Weg nach Süden oder sammeln sich für die Reise da, wo es noch Nahrhaftes für sie zu fressen gibt.

Cindy im Wendland

18. August 2019

Cindy lebt nicht mehr. Mit 23 Jahren ist sie viel zu früh verstorben.

Was mit Kolikanzeichen am Freitag nachmittag begann, führte zu einem Kampf von Tierarzt und Helfern den ganzen Samstag, ihr aus der Kolik zu helfen. Aber alle Mühen waren vergeblich, am Sonntag morgen fanden wir sie tot auf der Koppel, vermutlich Tumor und Darmverschluß.

Der Tierarzt musste die Behandlung für seine Sprechstunde unterbrechen, ich nahm die Gelegenheit wahr, Cindy ganz ausführlich und mit viel Gesprächs- und Körperkontakt zu striegeln, sie schaute mich mit einem dankbaren Blick an, den ich nicht vergessen werde. Ihre Mitesel haben sich am Samstag immer wieder mit ihr verständigt, konnten sich in der Nacht von ihr verabschieden, riefen viel am Sonntag, sind heute ruhig, lassen aber an der Futterkiste weiterhin ihren Platz frei. Lady, ihre beste Freundin, findet mit der Nase noch die Spur ihres letzten Gangs und geht ihr nach.

Nemitzer Heide

9. August 2019

Die Besenheide - Blume des Jahres 2019 - meint es in diesem Jahr doch gut mit uns und verwandelt das Naturschutzgebiet Nemitzer Heide in ein lila Blütenmeer.

Also die beste Zeit, sich von den Eseln entspannt - und entspannend - durch die Nemitzer Heide führen zu lassen.

29. Juli 2019

Gestern erfreut, dass die Rauchschwalben noch genug Nahrung für die Aufzucht ihrer Jungen finden. Heute erschrocken über den "Erderschöpfungstag": Die Menschheit hat die natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet laut Global Footprint Network innerhalb des ganzen Jahres erzeugen und regenerieren kann.

Ach ja, Deutschland hat diese Ressourcen schon am 9. Mai verbraucht, braucht also in diesem Jahr drei Erden...

Rauchschwalben im Eselstall Trebel

28. Juli 2019

Vier Rauchschwalbenpaare brüten zum zweiten Mal in diesem Jahr, überall wird gefüttert, hier wird es mit fünf Jungen langsam eng im Nest...

5. Juli 2019

Bei Eseln aus der Noteselhilfe ist immer was los...

Gretel läuft wieder klar und macht die Wanderung wie immer ganz begeistert mit, der nächste Termin mit der Physiotherapeutin ist aber vorsichtshalber gebucht, damit das so bleibt.

Cindy arbeitet an ihrer Vergangenheit. Wir kennen nicht viel davon, außer dass sie eine gute Erziehung genossen hat und zuletzt mit 24-Stunden-Weidegang und viel zu energiereichem Futter vernachlässigt wurde.

Nun kommen andere Erinnerungen hoch: sie ist anhänglich, will gern immer Menschen um sich herum haben, liebt, dass Kinder sie kraulen und ruft ihnen hinterher, wenn sie sich viel zu schnell den anderen Eseln zuwenden.

23. Juni 2019

Am 21. haben die Esel die Nemitzer Heide kreuz und quer durchwandert - offenbar zu lang für die ungeübte Gretel, deren Sehnen und Gelenke in ihrem "Streichelzoo" nicht gefordert waren. Nun lahmt sie vorn links, die Tierärztin ließ Schmerzmittel und Salbe da, sie schont sich selbst und legt sich ab, Servicepersonal und Physiotherapeutin kümmern sich um sie, bis sie wieder klar läuft.

20. Juni 2019

Die jungen Gartenrotschwänzchen sind schon flügge - wir wissen bis heute nicht, wo ihr Nest war, die Eltern beschimpften uns allerdings immer, wenn wir in den Stall gingen. Ein junger Buntspecht sieht sich auf der Koppel um, und das erste Junge der Rauchschwalben hat sich aus dem Nest gewagt.

Gretel auf der Eselkoppel Trebel

10. Juni 2019

Seit Himmelfahrt führten vier Esel die interessierten Gäste der Kulturellen Landpartie zum Bohrloch 1004 - dem Platz, an dem für 33 Tage das Hüttendorf der Republik Freies Wendland entstand. Bei der teilweise schwülen Luft eine Anstrengung für die Menschen - und auch für die Esel, denen es unter ihrem Winterfell zu warm wurde.

Die drei Schecken kennen den Weg und die Pausenstellen, an denen wir auf die Nachzügler warten, Gretel, neu dabei, lernt jeden Tag dazu - kein Problem für sie, Hauptsache, sie ist dabei!

8. Mai 2019

Für uns, seit wir politisch denken können, der "Tag der Befreiung vom Faschismus" und damit der wichtigste Gedenktag in Deutschland (Der es nicht geschafft hat, ein Feiertag zu werden).

 

Aber wir lernen nicht aus: Heute ist auch der "Tag des Esels" und aus diesem Anlaß gibt es ein schönes Interview mit Jutta Person: "Vom Esel lernen heißt Nein sagen lernen".

16. April 2019

Der erste Schwalbenmann ist angekommen, seine Schwalbenfrau kam kurz danach, das Nest ist bezogen und sie haben sich offensichtlich viel zu erzählen. 

Wir freuen uns, dass da wieder Schwalben empört sind, wenn wir in den Stall kommen und hoffen, dass noch viel mehr den Weg zurück in "ihren" Stall finden.

15. März 2019

Da ist eine Ruhe in der Herde von vier Eseln, die wir seit Jessy's Tod nicht mehr kannten, und Gretel ist ganz begeistert von ihren Eselgefährten. Also bleibt sie - bisher Pflegetier der Noteselhilfe - bei ihrer Gruppe. Nun sind wir Halter mit allen Rechten und besonders Pflichten. Und es wird noch dauern, bis ihre Gesundheit stabil ist, die Muskeln aufgebaut und die Fettdepots im Hals und auf den Rippen abgebaut sind. 

Aber die Saison fängt ja erst an, da wird es für sie noch genug Gelegenheiten geben, mit ihren Eselgefährten Gäste durch die Nemitzer Heide zu führen. 

Gretel auf der Eselkoppel Trebel

24. Februar 2019

Nach der Winterpause viele Gäste auf der Koppel für eine Wanderung bei Frühlingstemperaturen durch die Nemitzer Heide. Gretel hält sich vorsichtig abseits - ist ja auch neu für sie. Nachdem alle anderen Esel aufgehalftert sind, fragen wir sie, ob sie auch mit möchte, und zum ersten Mal steckt sie ihre Nase von sich aus in das Halfter und kommt mit.

Ihre Eselgefährten kennen natürlich den Weg und alle leckeren Häppchen links und rechts. Anfangs noch sehr aufgeregt, findet Gretel auch bald, was schmeckt, und die beiden Gäste, die sie vorsichtshalber links und rechts führen, um ihr Sicherheit zu geben, können die Führstricke durchhängen lassen.

1. Januar 2019

So eine halbe Stunde vor Mitternacht war natürlich schon etwas von der Knallerei zu hören. Aber: Kein Esel im Stall, wir riefen nach ihnen auf der Koppel, da kamen aus dem Dunkel vier Esel angestürmt. Wir gingen zusammen in den Stall, besonders Gretel war unruhig - ihr "Streichelzoo" lag in einem Waldgebiet, da kam die Knallerei der nächsten Ortschaft wohl nicht hin. Die Esel knusperten ihr Stroh, das beruhigt, wir hörten zu, das beruhigt, prosteten uns auf ein neues Jahr zu - und nach einer halben Stunde war wieder Ruhe im Dorf.

31.12.2018

Nun gibt es da eine Lücke im Tagebuch der Esel zwischen 2016 und 2018.

Nein, die Esel haben das Tagebuch nicht verspeist, das Servicepersonal hat einen Fehler beim Bearbeiten der Seite gemacht und kann noch nicht richtig nachvollziehen, warum diese Unterseite gelöscht ist. Aber weg ist weg - Schade!